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16.01.2017

Junge Pfleger engagieren sich

Über demografischen Wandel und den stetig wachsenden Bedarf an gut ausgebildeten Pflegekräften ist schon viel berichtet worden. Apokalyptische Bilder werden gezeichnet, von unhaltbaren Zuständen, die unsere alternde Gesellschaft erwarten, weil zu wenig junge Leute sich dazu entschließen, einen Beruf im Bereich der Altenpflege zu ergreifen.

Branche mit unendlich vielen Chancen

Damit es zumindest in Mittelbaden nicht gar so schlimm kommt, haben sich im vergangenen Jahr ein paar junge Menschen zusammengetan, die sich unter dem Namen „Pro.Pflege.Zukunft“ aktiv dafür einsetzen wollen, dass ihr Berufsstand als das gesehen wird, was er ist: Eine Branche mit unendlich vielen Chancen und Weiterbildungsmöglichkeiten nämlich. „Und darüber sollte mal in der Öffentlichkeit gesprochen werden“, erklärt Marième Feßler, die die Initiative ins Leben gerufen hat. Die 29-Jährige hat eine Art „Kernteam“ zusammengetrommelt, das sich einmal pro Monat trifft und gemeinsam ausbaldowert, was man tun könnte, um die positiven Seiten der Altenpflege als Beruf mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Marco Ruschmann, Altenpfleger aus Sinzheim, gemeinsam mit Feßler im Vorstand des Pflegebündnis Mittelbaden, bringt es mit klaren Worten auf den Punkt: „Es steht mir bis hier oben, dass so viele Leute offenbar denken, wir putzen 24 Stunden am Tag Popos.“ Ruschmann lacht zwar, als er das sagt, aber dass ihm dieses Vorurteil „hier oben steht“ sieht man ihm an.

Stammtisch für alle Interessierte

Weil Ruschmann mit Feßler als eine Art Sprachrohr für die Arbeitnehmer im Pflegebündnis Mittelbaden stehen, hat das Kernteam im Herbst des vergangenen Jahres einen Stammtisch gegründet, zu dem sie über ihre Facebook-Seite jeden eingeladen haben, der sich dem Thema Pflege verbunden fühlt. Bereits zum ersten Stammtisch kamen mehr als zwanzig Teilnehmer. Zum zweiten, der jetzt in Rastatt stattgefunden hat, haben sich wieder knapp 20 Leute versammelt: Pfleger, Pflegedienstleiter, Azubis, ein Orthopädiemechaniker – sogar ein freier Pflegegutachter des Medizinischen Diensts der Krankenversicherung (MDK). Er heißt Ronny Brosende und kommt aus Bischweier. Er glaubt, dass es vor allem wichtig ist, dass klar gemacht wird: „Altenpflege wird zunehmend akademisiert. Es ist also auch ein Berufsbild für einen höheren Schulabschluss.“

Quelle: http://bnn.de/

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