Songün Cankirli
Patin: Fatma Erkul
Sie ist meine Zwillingschwester und für mich eine einzigartige Persönlichkeit. Ich habe bis vor 2 Jahren den Job, den sie ausübt eigentlich nie ernst genommen. Für mich war Sie eine Altenpflegerin so wie man es kannte, ihr Job bestand für mich nur aus Pflege. Ich selber bin Medizinische Fachangestellte im Krankenhaus. Vor 2 Jahren wollte ich gerne einen Nebenjob ausüben und bewarb mich somit natürlich bei Ihr im Heim. Wie erwartet bekam ich auch die Zusage direkt erteilt und durfte dort arbeiten. Erst dann fiel mir auf wie schwer dieser Beruf ist und wie viel Respekt er verdient. Obwohl ich aus einem Krankenhaus kam, mir viele Krankheiten bekannt waren und ich Erfahrung mit kranken alten Menschen hatte, habe ich diesen Job im Heim nur 3 Tage ausgehalten. Denn in diesen 24 Stunden wurde mir Bewusst wie schwer dieser Beruf ist. Es war also doch nicht nur Pflege und bisschen die älteren Herrschaften unterhalten! Im Gegenteil: 30 Bewohner 3 Pflegekräfte, davon 1Fachkraft und 2 Pflegehelfer. Demenzstation. Ich war so überfordert, allein dass die demenz erkrankten sich 10000 wiederholten machte mich wahnsinnig. Ich habe mich gefragt wie Sie es aushält aber sie war so glücklich, sei es die Pflege oder die Betreuung man hat ihr angemerkt wie gern Sie es tut. Ich habe in dem Moment gemerkt wie viel Respekt meine Schwester eigentlich verdient. Von Gehalt her habe ich sogar damals mehr rausbekommen als Sie. Also Geld ist in dem Job nicht der Grund weshalb die Menschen ihn ausüben, weil man für das was man tut sehr wenig verdient. Heute ist Sie zum Glück wie der Name auch sagt in der öffentlichen Dienst tätig und verdient auch dementsprechend. Ich freue mich für Sie. Ich hoffe dass in Deutschland unser Politik endlich wach wird und die Pflegekräfte massiv unterstützt werden. Was wäre ein Land ohne euch? Es wird Zeit, dass ihr Pfleger da draußen geschätzt werdet ! Ihr seid keine Selbstverständlichkeit im Gegenteil ihr seid eine Bereicherung für die Gesellschaft. Danke, dass es euch gibt.