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2018

Manuela Menke

Pate: Sebastian Mayr

Manuela arbeitet seit Herbst 2014 als Altenpflegehelferin im Haus St. Johannes in Bakum. Vorher hat sie in ihrem eigentlichen Beruf in einem Bekleidungsgeschäft gearbeitet. Durch eine damalige Kollegin ist sie als völlige Berufsanfängerin in die Pflege eingestiegen und hat sich innerhalb der letzten vier Jahre von "einer von vielen" zu einem absoluten Vorbild in Sachen Pflege entwickelt - in jeder Hinsicht. Wenn Manuela im Dienst ist, spüren die Bewohner nicht die Hektik des Alltags. Uns Kollegen wird der Rücken frei gehalten. Jede/r in unserer Einrichtung ist froh, wenn Manuela da ist. Manuela verbindet viele Dinge, die in der Pflege wichtig sind. Empathie, Fleiß, Liebenswürdigkeit, Geduld, Gründlichkeit, Herzlichkeit. Selten habe ich einen Menschen kennen gelernt, der seine eigenen Interesse für andere so zurückstellt wie sie. Und dies nicht aus Blödheit oder Naivität, sondern ausschließlich aus Nächstenliebe und dem Wunsch ihren Bewohnern in der letzten Station ihres Lebens ein Maximum an Lebensqualität zu ermöglichen. Ein wunderschönes Beispiel für ihre ´Pflege mit Herz´ war der Fall einer Kurzzeitpflege-Bewohnerin, die im Winter bei uns in der Einrichtung gewohnt hat. Diese ältere Dame mit beginnender Demenz wartete sehnsüchtig darauf wieder nach Hause in ihre Wohnung zu können. Als die Kurzzeitpflege dem Ende entgegen ging, glaubte die ältere Dame kaum noch jemandem. Die meisten Mitarbeiter antworteten auf die traurige Frage wann es denn endlich nach Hause ginge beiläufig mit "bald, nicht mehr lange". Manuela hat sich in dieser Frage weitaus empathischer verhalten und der Dame einen ´Countdown´ auf ihre Weise beschert. Die letzten 10 Tage bis zu ihrem Auszug erwartete die Kurzzeitpflege-Bewohnerin jeden Morgen an ihrem Frühstücksplatz eine kleine Überraschung - bestehend aus einer Wachskerze in Ziffernform (welche jeden Morgen die noch verbleibenden Tage zeigten) und diversen weiteren kleinen Geschenken (Zeitschriften, Schokolade, Prosecco, etc.) und all dies liebevoll dekoriert. Die alte Dame betrat seitdem jeden Morgen mit einem erwartungsfrohen Strahlen den Frühstücksbereich und hatte endlich ihr konkretes Ziel vor Augen, verzaubert durch diesen kleinen "Bald-nach-Hause-Kalender". All diese Geschenke besorgte Manuela von ihrem eigenen Geld. Die Ideen sammelte sie in ihrer Freizeit, auch die Einkäufe erledigte sie in dieser. Und wenn es der Dienstplan mal nicht hergab, dass sie den Frühstücksplatz vor dem Dienst herrichten konnte, dann machte sie das spät abends, wenn alle Bewohner im Bett waren - weit über 20 km Fahrt, nur für diesen Zweck. Aber um die traurigen Augen einer alten Dame für einen Moment verschwinden zu lassen und ein glückliches Strahlen zu bekommen, nimmt Manuela Vieles in Kauf.

Sie macht dies alles von Herzen gerne und es ist wunderschön zu sehen, dass es so einen Umgang heutzutage noch gibt. Ein weiteres Beispiel betrifft die tagtägliche Morgenversorgung der Bewohner: Auch in unserer Einrichtung ist der Pflegekräftemangel angekommen. Oftmals sind die Frühdienste in schlimmer Form unterbesetzt, viele Pflegekräfte arbeiten ohne es böse zu meinen zeitsparend und schnell. Trotz des Zeitdrucks und der hohen Bewohneranzahl, die jeden Morgen zu versorgen ist, gibt Manuela jedem Bewohner tagtäglich das Gefühl der/die Einzige und Wichtigste zu sein. Jeden Morgen erhält jeder Bewohner tatsächlich die individuell gewünschte Pflege. Hierzu hat sie sich sogar einen eigenen Pflegewagen angeschafft, in dem Sie alle benötigten Materialien für ihre ausgezeichnete Pflege bereitlegt. Für sie ein Weg ein wenig Zeit zu sparen, welche sie dann den Bewohnern ´schenken´ kann. All die Kosten für Pflegewagen und Material hat sie selbst übernommen - für ihre und unsere Bewohner. Besonders außergewöhnlich sind all diese Leistungen auch deshalb, weil auf Manuela zuhause noch ein kleiner Sohn und ein Lebensgefährte warten, welchen sie ebenfalls gerecht wird. Wir als Kollegen sind sehr froh, glücklich und dankbar eine solche Pflegekraft wie Manuela in unseren Reihen zu haben. Sie selbst sagt öfter Mal "Ich kann und möchte mich mit Euch (Fachkräften) nicht auf eine Stufe stellen", für uns ist Manuela aber weit mehr als nur eine Pflegehelferin. Sie hält uns den Rücken frei, sie gibt allen Bewohnern zu jeder Zeit das Gefühl die wichtigste Person zu sein, sie ist einfach eine tolle Pflegekraft, ein Geschenk für uns alle. Sie hätte es verdient, Pflegerin des Jahres zu werden. Aber auch wenn sie es offiziell nicht wird. Für mich ist sie immer wieder unsere "Pflegerin der Herzen"!

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