Claudia Rheinbay

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Claudia Rheinbay

Unsere leitende Hebamme Claudia Rheinbay wird von mir als Hebamme des Jahres nominiert, weil sie an einer kompletten Neuorientierung und Umgestaltung der Geburtshilfe im AVK maßgeblich beteiligt war und auch noch fleißig dabei ist unseren Kreißsaal und die Arbeitsabläufe stetig zu optimieren.

Hier die fünf wichtigsten Veränderungen, die sie in Zusammenarbeit mit ihrem großartigen Team von Hebammen, Ärzten und Pflegekräften umgesetzt hat:

1. Durch sie erhält das Team seit Oktober 2017 regelmäßig Simulationstrainings zu komplexen geburtshilflichen Situationen. Dadurch konnten in der Vergangenheit schon schwierige Situationen hervorragend gemeistert werden. Sowohl das ärztliche Team als auch das Team der Hebammen ist so qualitativ bestens vorbereitet und gewappnet mit Situationen in der Geburtshilfe umzugehen, die häufig dazu führen, dass Mutter oder das Neugeborene schwer erkranken oder sterben könnten. Hebamme Claudia hat eine Ausbildung als Simulationstrainerin abgeschlossen, die Trainingseinheiten werden von ihr geleitet und das Team regelmäßig von ihr gecoacht und trainiert. Auch an anderen Vivantes-Standorten hat sie Simulationstrainings erfolgreich etabliert. Die Simulationen erfolgen auch interdisziplinär zum Beispiel gemeinsam mit dem Team der Anästhesie und führten zu einem stark verbesserten Miteinander und Qualität der interprofessionellen Zusammenarbeit.

2. Hebamme Claudia ist Studienorientierung wichtig, es werden von ihr mehrere Studien betreut. Sie leitet am AVK die einzige deutschlandweite Studie („be up“), die randomisiert das geburtshilfliche Setting hinterfragt und die zu einer niedrigeren Sectiorate führen soll und zu einer Steigerung der Betreuungsqualität von Frauen unter der Geburt. Die Studie wird von den Frauen als bereichernd empfunden und kommt bei ihnen gut an!

3. Als erste Klinik in Berlin bieten wir dank unserer leitenden Hebamme seit 2019 internationale Kreißsaalnachmittage für werdende Familien an. Patientinnen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, können sich dort informieren und werden von einem Team mit Übersetzern z.B. für Arabisch, Russisch, Türkisch, u.a. individuell betreut. Die Infoabende finden großen Anklang und schließen eine wichtige Versorgungslücke. Wir haben dazu auch mehrere Hebammen und Ärzte im Kreißsaal mit vielfältigen Muttersprachen und Fremdsprachen Kenntnissen was die Kommunikation für diese Familien erheblich erleichtert.

4. Die Digitalisierung des Kreißsaals ist Hebamme Claudia ein großes Anliegen. Sie schult dazu ihre Teammitglieder und hat seit Oktober 2018 die Digitalisierung des Kreißsaales mit digitalen CTGs, Partogrammen und Akten im Kreißsaal umgesetzt. Eine große Erleichterung und Optimierung der Arbeitsabläufe für ihr Team!

5. Sie hat in der Vergangenheit ihr Team unterstützt und die Arbeitssituation für alle erleichtert! Dazu zählt zum Beispiel eine tägliche Suppe und das Einstellen einer Hilfskraft, die den Hebammen Tätigkeiten abnimmt, die nicht zur originären Patientinnenbetreuung gehören. Das Team des Auguste-Viktoria-Klinikums trägt auch dank ihr den Namen: Dream Team AVK.Hebamme Claudia hat das Motto: Go,Go,Go Dreamteam AVK! etabliert.

Durch ihre wirksamen Veränderungen in den letzten Jahren trug sie maßgeblich im Team zu einer großen Zufriedenheit bei. Im Team ist sie durch ihre Leistungen sehr angesehen und hat in kurzer Zeit sehr viel bewegt. Für mich ist sie die perfekte Kandidatin für den Herz und Mut Award!

Herzlichen Dank für die Möglichkeit und anbei noch ein Foto von Hebamme Claudia direkt während einer Simulation.

Mit freundlichen Grüßen,
PD Dr. med. Mandy Mangler
Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin
Auguste-Viktoria-Klinikum

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Ich bin unglaublich dankbar, Teil des Dream Teams zu sein! Bereits in der Ausbildung zur Hebamme habe ich dort viele Einsätze gehabt und mich dort schon von Anfang an sehr wohlgefühlt. In der Ausbildung selbst und vor allem zu Beginn habe ich oft gesagt, dass ich aufgrund der Entfernung zu meinem Wohnort nicht in einem der Vivantes Kreißsäle arbeiten möchte. Doch dann habe ich viel Zeit im Kreißsaal des AVK’s verbracht, dort mein Examen gemacht und wundervolle Menschen kennengelernt (...und dann kam alles anders:))...!! Heute nehme ich den Weg täglich gerne auf mich, weil ich die Atmosphäre toll finde und das Team sehr in mein Herz geschlossen habe. Normiert habe ich unsere leitende Hebamme, weil sie gemeinsam mit unserer Chefärztin einen großen Teil zu der super Atmosphäre beiträgt, mich persönlich viel in der Examenszeit unterstützt hat und viel Zeit in die Organisation des Kreißsaals investiert. Danke! (Davia Hollmach)

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Ich komme aus Afghanistan. In meinem Land wird von einer Frau erwartet, dass sie ihr Kind allein auf die Welt bringt. Erst als ich nach der Geburt meiner ersten Tochter ernsthafte Schwierigkeiten bekam, wurde mir klar, wie wichtig und notwendig eine kompetente Begleitung in der Schwangerschaft, währen und nach einer Geburt ist. Seitdem war ich mir sicher, dass ich Hebamme werden möchte. Sobald ich in Deutschland die Mittlere Reife bestanden hatte, begann ich deshalb mit dem Praktikum, das für die Ausbildung notwendig ist, im Auguste Victoria Klinikum. Nach den ersten beiden Wochen auf der Pflege-Station hielt ich meine erste Beurteilung in den Händen. Ich kämpfte mit dem Tränen, denn darin stand, dass ich auf Grund meiner mangeln-den Deutschkenntnisse für eine Ausbildung nicht geeignet sei. IN meiner Verzweiflung sprach ich mit der leitenden Hebamme Claudia Rheinbay darüber. Sie tröstete mich und meinte, sprachliche Fähigkeiten sollten bei einem Praktikum nicht über eine Eignung für den Beruf entscheiden. Sie wollte erstmal sehen, wie ich im Kreißsaal, dem zweiten Teil des Praktikums, arbeiten würde. Das gab mir große Hoffnung und ich war ihr sehr dankbar, dass sie meinem Wunsch, Hebamme zu werden, kein endgültiges Ende setzte. Nach meinem Praktikum überraschte sie mich wieder: ich wurde als Assistentin im Kreißsaal an-gestellt! Ich war glücklich und dankbar, denn nun war ich ganz zuversichtlich, dass ich mein Berufsziel doch erreichen konnte. Zwei Monate später bewarb ich mich für die Ausbildung, nur mit wenig Hoffnungen. Wieder half mir Claudia Rheinbay: sie sprach mit den Ärzten auf der Station, alle waren sich einig, dass ich die Chance zu einem Gespräch erhalten sollte. Claudia Rheinbay rief bei der Schule an. Ich bekam daraufhin eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch und wurde genommen. Wieder hatte sie mir mit ihrem Einsatz in einer Situation geholfen, die ohne ihre Hilfe ganz anders ausgegangen wäre. Zu meinem Ausbildungsbeginn beschenkte sie mich mit Fachbüchern, wahre Schätze, die mich heute überallhin begleiten. Die Erfahrung, von ihr auf so vielfältige Weise unterstützt zu werden, ermutig mich, den Weg, den ich gehen möchte, weiter zu gehen. Doch Claudia Rheinbay hat mir nicht nur auf meinem Weg zu meinem Traumberuf geholfen. 2019 hatte ich beschlossen, nach vielen Jahren endlich meine Mutter wieder zu sehen. Die Sehn-sucht nach ihr und die Sorge um sie hatten mich in all der Zeit nie losgelassen. Wir mussten lange sparen, bis diese Reise endlich möglich wurde. Das Geld reichte gerade für zwei Flugtickets, unsere jüngere Tochter und mich. Mein Mann und unsere ältere Tochter sollten zu Hause bleiben. Zwei Tage, nachdem wir die Tickets gekauft hatten, wurde bekannt, dass die Germania Fluggesellschaft pleite war. Wir hatten die Tickets direkt bei der Gesellschaft gekauft: unser Geld war weg, unser Traum, die Reise, zerplatzt. Es war ein Schock, wir waren fassungslos. Claudia Rheinbay startete sofort eine Spendenaktion in unserem Kreißsaal und schrieb an den Checkpoint Tagesspiegel, der über unseren Fall berichtete. Dank der Unterstützung von so vielen Menschen konnten dann nicht nur meine kleine Tochter und ich, sondern auch mein Mann und unsere ältere Tochter reisen. Wieder waren wir fassungslos. Aber diesmal aus Freude über das Ausmaß der Hilfsbereitschaft, die uns von so vielen Kolleginnen und Fremden entgegengebracht wurde. Bald habe ich das erste Jahr meiner Ausbildung abgeschlossen. Ich arbeite immer noch als Schülerin in Auguste Viktoria Klinikum und ich arbeite sehr gern dort. Die einfühlsame Arbeitsweise meiner Mitarbeiterinnen und ihre Kompetenz in der Praxis erleben zu können, ist eine Ergänzung zu meiner theoretischen Ausbildung, die ich sehr schätze. Auf meinem Weg habe ich trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse mehr Zuwendung und Hilfsbereitschaft erfahren, als ich mir habe vorstellen können. Aber es war vor allem Claudia Rheinbay, die durch ihre Initiative und ihr Engagement entscheidend geholfen hat, Wege zu öffnen, die ohne sie für mich versperrt geblieben wären. Sie hat ihr großes Herz für eine Fremde geöffnet und war bereit, sich über ihre alltäglichen Aufgaben für mich einzusetzen. Dafür bin ich ihr mein Leben lang dankbar. Claudia Rheinbay, wie schön, dass es Dich gibt! Du wirst immer eine. (Zeynab Jamshidi)

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Claudia ist eine erfahrene und kluge Hebamme, die in unserem Team seit ihrer Leitungsübernahme schon sehr viel Gutes bewirkt hat. Bemerkenswert sind ihre Ideen, z. B. findet bei uns regelmäßig (aber nicht angekündigt!) ein Simulationstraining statt, wo wir für den Ernstfall proben .Dafür gab es 2017 auch schon mal eine Auszeichnung vom Deutschen Hebammenverband! Zuletzt haben wir mit dem kompletten Anästhesieteam einen Notfall im Kreißsaal geprobt wo simuliert wurde, was passiert wenn plötzlich zwei Notkaiserschnitte quasi parallel stattfinden müssen. Zum Glück ein sehr seltenes Ereignis und trotzdem sollte man gut darauf vorbereitet sein. In diesem Fall waren wir insgesamt 19 Personen die an diesem Training beteiligt waren und es war sehr beeindruckend wie schnell alle reagiert haben. Ich kann es nur jedem Team empfehlen!!! Vor kurzem hat Claudia außerdem einen Informationsabend für werdende Eltern aus anderen Ländern veranstaltet, dort wurden die wichtigsten Informationen in 4 Sprachen übersetzt. Das kam bei den Besuchern sehr gut an und soll nun regelmäßig stattfinden. Ich finde so viel Initiative und Engagement sollte unbedingt belohnt werden und schlage deshalb Claudia Rheinbay zur Hebamme des Jahres 2020 vor! (Katrin Bärwald-Diop) 

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Claudia ist eine sehr herzliche und immer hilfsbereite Hebamme. Sehr kompetent und immer fair zu all ihren Mitarbeitern. Sie hat immer ein Ohr für uns und spricht auch sehr gerne lobe aus. Es macht riesig Spaß in ihrem Team zu arbeiten. (Eleonora Kraljevic) 

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Ich nominiere Hebamme Claudia Rheinbay für den Award von Herz und Mut! Unsere leitende Hebamme Claudia Rheinbay hat in unserem Kreißsaal zusammen mit dem Team bestehend aus Ärzten, Hebammen und Pflegekräften eine Menge positiver Veränderungen in den letzten Jahren geplant und umgesetzt. Diese waren sehr wichtig um unseren arbeitsintensiven Alltag im Kreißsaal zu erleichtern und zu optimieren. Um auch unser Wissen und adäquates Handeln in geburtshilflichen Notsituationen zu trainieren hat Hebamme Claudia das Simulationstraining zusammen mit Ärztekollegen ins Leben gerufen. Das Konzept ist denkbar einfach und doch sehr wirksam: eine geburtshilfliche Notfallsituation wird mit echten Hebammen und Ärzten realistisch dargestellt und Kollegen müssen dann, ohne vorherige Absprache, die Notfallsituation wie im echten Leben "lösen". Im Anschluss wird im Team evaluiert. In diesem geschützen Rahmen können Unsicherheiten, Ängste und Fragen direkt geklärt werden ohne, dass sich Kollegen vorgeführt fühlen. Und das Konzept zeigt Wirkung, jeder öfter simuliert wird desto optimierter und sicherer werden Handlungsabläufe, was in unserem Bereich absolut lebensrettend sein kann. Seit neuestem simulieren wir auch Geburtshilfe übergreifend mit der Anästhesie zusammen, schließlich sind auch sie ein wichtiger Teil unseres Teams. Ich, Hebamme Shype, mache gerne mit bei den Simulationen. Nach drei eigenen, echten Geburten ahme ich die Schwangere schon profimäßig bei den Simulationen nach, so erfühlt man ganz direkt wie das Team arbeitet. (Shype Kanpara) 

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Schön, dass erstmalig auch Hebammen zur Nominierung stehen. Diese Berufsgruppe wird leider immer noch nicht genug wahrgenommen, so dass die Ideen und Bemühungen von Frau Rheinbay, dies zu verbessern, nicht hoch genug einzuschätzen sind. Sei es das Simulationstraining im stressigen Kreißsaalalltag, das auf Notfälle vorbereiten soll, sei es die Unterstützung von Frauen, die gern die Ausbildung zur Hebamme machen wollen und ein längeres Praktikum im Kreißsaal machen. Informationsabende speziell auf nicht deutschsprachige Frauen und Paare zugeschnitten, inkl. Dolmetscher..... Ihr fällt immer wieder etwas Neues ein, was man zum Wohl der werdenden Mütter und Eltern verbessern oder ändern könnte. Deshalb ganz klar: Frau Rheinbay hat einen Preis verdient (Ingrid Bartuschat)

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Ich möchte gerne meine Kollegin Claudia Rheinbay nominieren. Warum? Weil sie es als leitende Hebamme in unserem Kreißsaal schafft alles zusammenzuhalten und Kapitänin eines wundervollen Teams ist. Das ist gerade in den letzten Jahren zu einer immer größeren Herausforderung geworden. Wenn ich mich umsehe, bin ich immer wieder froh, dass ich (durch Zufall) genau dort gelandet bin. Wer weiß, ob ich immer noch so gerne Hebamme wäre, wenn ich woanders angefangen hätte. Daran hat nicht zuletzt Claudia einen großen Anteil. Als Junghebamme kann einem nichts besseres passieren, als eine Kollegin zu haben, die zum einen eine enorme Berufserfahrung hat, die sie gerne teilt und zum anderen immer noch mit größter Motivation und Freude ihren Beruf ausübt. Nach dem Examen hat man, offen gesagt, ziemlich Angst im Kreißsaal zu arbeiten. Die Verantwortung ist riesengroß und in meiner Ausbildung (in einem anderen Haus) durfte man eigentlich keine Fragen stellen ohne als unerfahren oder faul (''das muss man doch wissen'') einen Stempel zu bekommen. Wie ungerecht! Gerade in diesem Bereich muss man gestärkt und selbstbewusst, wenn auch mit einer gesunden Portion Ehrfurcht in den Beruf starten. Und genau das vermittelt Claudia an die werdenden Hebammen, die bei uns ihren Beruf erlernen. Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn ein neuer Kurs den ersten Kreißsaaleinsatz hat und dann auf Claudia stößt. Die Reaktionen sind doch immer gleich: alle hatten große Angst und Respekt und sind am Ende froh, dass sie schon so viel sehen und lernen durften und als Teil des Teams behandelt werden (sie sind es ja auch!). Wer bei uns unsicher ist, darf und soll es aussprechen und dann wird im Team konstruktiv diskutiert, welche Lösung am Sinnvollsten erscheint. Warum diese Vorgehensweise in der Medizin an vielen Orten scheinbar so schwierig ist, kann ich nicht nachvollziehen. Am Ende profitieren Mitarbeiter und Eltern von einer optimalen Betreuung. Claudia wird nicht müde das zu betonen und schafft es mit dieser Einstellung auch regelmäßig Hebammen, Hebammenschüler*innen und Ärzt*innen an einen Tisch zu bringen. Und das mit dem Tisch ist nicht nur im übertragenden Sinne gemeint, sondern findet tatsächlich statt. Sogar ziemlich regelmäßig durch interdisziplinäre Simulationstrainings. Dabei werden Notfälle durchgespielt und unter realen Bedingungen ''geübt''. So können potentielle Fehler oder Gefahrenquellen im Idealfall erkannt werden, bevor es zum Ernstfall kommt. Wenn der Notfall dann tatsächlich mal eintreten sollte, wissen alle was sie zu tun haben und es kann viel Zeit eingespart werden, was in diesem Fall lebenswichtig sein kann. Die Simulationen sind teilweise so realistisch, dass die Beteiligten so aufgeregt sind, als ob es wirklich passieren würde. Im Nachhinein wird dann in gemütlicher Runde ausgewertet, was gut geklappt hat und wo es Probleme gab. Diese Nachbesprechungen moderiert Claudia mit viel Empathie. Dadurch ist das Verhältnis zwischen den verschieden Berufsgruppen im Kreißsaal sehr gut und trägt ganz erheblich zu meinem Wohlbefinden am Arbeitsplatz bei. Was ich sehr beeindruckend finde, ist Claudias Verpflichtung gegenüber dem Team. Sie ist fast immer erreichbar - auch in ihrer Freizeit. Dafür wird sie nicht bezahlt und bekommt auch keine Überstunden. Sie macht es einfach so, weil sie es wichtig findet, erreichbar zu sein und im Notfall behilflich sein möchte. So kommt es auch mal zu etwas absurden Momenten, wenn Claudia von einer Weiterbildung aus, in einer anderen Stadt, versucht kurzfristige Krankmeldungen aufzufangen und nach Ersatz sucht. Damit werden die Kolleg*innen vor Ort wahnsinnig entlastet! Sie ist also für uns da, auch wenn sie eigentlich überhaupt nicht da ist. Es ist sicherlich nicht leicht einen Überblick über so viele Mitarbeiter*innen zu haben, trotzdem schafft sie es irgendwie genau zu erkennen wer gerade eine Problem hat und wer gerade besonders gut arbeitet. Ein Feedback von ihr kommt immer zeitnah und ist sehr hilfreich für den Arbeitsalltag. Für alle Schüler*innen und Junghebammen ist das ein Segen, aber auch den Spagat zu erfahrenen Hebammen und Ärzt*innen gelingt ihr auf sehr charmante Art und Weise. Mir persönlich fällt es immer noch schwer Kritik gegenüber langerfahrenen Kolleg*innen zu äußern, auch wenn ich inzwischen längst nicht mehr zu den Junghebammen gehöre. Auch in so einem Fall kann ich einfach zu Claudia gehen und sie unterstützt mich dann, indem sie mir entweder Tipps für das Gespräch gibt oder anbietet dem Gespräch beizuwohnen. Sie arbeitet auch ständig an neuen Ideen, um das Angebot für werdende Eltern in unserem Kreißsaal zu vergrößern und hat ein gutes Gespür dafür, welche Mitarbeiter*innen sich für die entsprechenden Projekte begeistern können. Es macht schon einen großen Unterschied, wenn Neuerungen vom Team erarbeitet wurden und nicht ''von oben'' angeordnet werden. Mir fällt noch ein wunderschönes Beispiel ein für ihr Gespür die richtigen Menschen zueinanderzubringen: Vor zwei Jahren hat ein junge Frau, die aus ihrem Heimatland geflüchtet ist, ein Praktikum bei uns absolviert mit dem Wunsch hier eine Ausbildung zur Hebamme zu machen. Ihr Potenzial wurde vom Team erkannt (wir haben sehr viele Praktikant*innen), allerdings waren ihre Chancen auf einen Platz sehr gering, da ihr Abitur in Deutschland nicht anerkannt wurde und ihr, durch ihre höflich, zurückhaltende Art, oft unterstellt wurde, sie könne nicht gut genug Deutsch sprechen. Claudia hat dieses Problem sofort gesehen und einen Schlachtplan gemacht, um die Hebammenschulen davon zu überzeugen, dass diese junge Frau hervorragend geeignet ist, um Hebamme zu werden. Der erste Schritt war eine sehr gute Beurteilung zu schreiben (das war einfach). Der zweite Schritt war ihr einen Minijob als Kreißsaalassistentin zu besorgen (überhaupt nicht einfach - die Stelle gab es nämlich überhaupt nicht!). Ich werde nie die Dankbarkeit dieser jungen Frau vergessen, die dadurch endlich in Deutschland zum ersten Mal arbeiten durfte! Trotzdem hat uns die Hebammenschule wissen lassen, dass sie unsere neue und sehr geschätzte Mitarbeiterin nicht zum Vorstellungsgespräch einladen können - Regeln sind halt Regeln… Claudia schrieb daraufhin ein sehr ausführliches Empfehlungsschreiben, was dazu führte, dass das Vorstellungsgespräch doch zustande kam. Das Vorstellungsgespräch haben die beiden dann auch im Vorfeld geübt und um die Geschichte abzukürzen: Unsere einstige Praktikantin, dann Kreißsaalassistentin befindet sich nun seit fast einem Jahr in der Ausbildung zur Hebamme und könnte nicht glücklicher sein. Die beiden haben inzwischen eine enge Bindung, in der Claudia Hebamme, Lehrerin, Vertraute und gute Seele in Einem ist. Zusätzlich hat Claudia noch eine Patin aus dem Hebammenteam organisiert, die sich zum Coaching bereit erklärt hat, damit auch diese Hebammenschülerin am Ende gestärkt und selbstbewusst in den Beruf starten kann. Das ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, dass sich Claudia weit über ihre Pflichten als leitende Hebamme hinaus für werdende Eltern, Hebammen, werdende Hebammen, Praktikant*innen und Ärzt*innen einsetzt und so großen Einfluss auf die geburtshilfliche Versorgung in Berlin nimmt. Mir ist nicht ganz klar, wie sie es schafft so viel unter einen Hut zu bringen, aber ich bin für ihre Arbeit sehr dankbar und nehme mir ihre Motivation für den Beruf zum Vorbild. In 25 Jahren werde ich genauso viel Berufserfahrung haben wie sie und hoffe, dass ich dann auch mit der gleichen Begeisterung wie heute die werdenden Eltern im Kreißsaal betreuen werde und ihnen das Gefühl vermitteln kann, dass es in diesem einen Moment nichts wichtigeres gibt, als die bevorstehende Geburt des ersehnten Babys - auch wenn da sehr viel mehr dahinter steckt, was für gewöhnlich für die Außenwelt verborgen bleibt. (Kristin Langkopf) 

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Claudia Rheinbay ist Hebamme arbeitet seit vielen Jahrzehnten im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum (AVK) in Berlin Schöneberg. Seit einigen Jahren ist sie leitende Hebamme und engagiert sich nicht nur im Rahmen Ihrer Leitungstätigkeit für das Team sondern ebenso für die Integration von Migrantinnen und Migranten in unserer Gesellschaft. So werden diese durch die Etablierung eines eigenen Infoabend für Schwangere und deren Angehörigen/Freunden ins AVK eingeladen und können so ihre ganz persönlichen Fragen rund um die Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit einem Neugeborenen stellen. Dies geschieht mit Hilfe von Dolmetschern, Babylotsen und Ärztinnen, die Angebote zur Unterstützung geben bzw. vermitteln oder Fragen rund um die Geburt beantworten können. So haben die Schwangeren in Frau Rheinbay und Ihrem Team eine Ansprechpartnerin in einer besonderen Zeit, in der die Migration mit Ihrer häufig belastenden Geschichte dahinter und den Schwierigkeiten in Kommunikation und Integration im Lebensmittelpunkt steht, in der aber die besondere Situation der Schwangerschaft an sich eine wertschätzende Unterstützung und Geborgenheit verlangt. Aber auch für die Zukunft von Hebammen, die aus anderen Ländern zu uns kommen und hier arbeiten möchten, macht sich Frau Rheinbay stark. Sie veranstaltet geburtshilfliche Simulationstrainings, um diese die Arbeitsweise und Kommunikation in Kreißsälen in Deutschland näher zu bringen und sie so rasch in den Beruf zu bringen und zu integrieren. (Tino Hentrich) 

 

Seine/Ihre Geschichte mit Herz & Mut: Mit Herz und Mut In unserem Kreißsaal gibt es nie lange eine freie Stelle, gute Stimmung und ein tolles Miteinander zwischen allen dort arbeitenden. Einen ganz zentralen Punkt in diesem ganzen Geschehen hat Claudia Rheinbay. Sie kennt das AVK und den Kreißsaal von der Pike auf. Als Junghebamme, erfahrene Kollegin, jahrelange kommissarische Leitung und seit einigen Jahren als Leitende Hebamme. Claudia hat Herz und Mut. Sie ist die, die alle Fäden zusammenhält, vermittelt und Möglichkeiten erkennt und schafft. Und das zwischen Hebammen, Ärzten, allen anderen Kreißsaalmitarbeitern, Familien, Klinikstrukturen und ohne ihre Mitmenschen in Schubladen zu stecken. Es geht eine große Wertschätzung für ihr Team von Ihr aus. Claudia lebt: das Team ist der Kreißsaal. Jede und jeder hat verschieden Stärken, die erkannt und genutzt werden und so fühlte ich mich selbst als Wiedereinsteigerin in den Hebammenberuf ab dem ersten Tag als wertvoller Teil des Teams. Es gibt eine durch Claudia als Kreißsaalleitung großartig vorgelebte Fehlerkultur, in der es NIE darum geht einen Schuldigen zu finden , sondern Abläufe zu reflektieren und zu optimieren. Dafür hat Claudia zum Beispiel Simulationstrainings initiiert, die immer respektvoll, wertschätzend und im geschützten Rahmen stattfinden. Auch in der praktischen Hebammenarbeit ist Claudia mit Herz und Mut dabei. Teilweise selber im Dienst, aber auch sonst wird sie im Kreißsaal in schwierigen Situationen von Kolleginnen aus ihrem kleinen Büro gerufen oder gefragt, weil sie ein „alter weiser Hase ist“. Eines ihrer neueren Projekte ist der Infonachmittag für werdende Eltern mit wenig Deutschkenntnissen. Hier bekommen Familien, die neu in Berlin sind , Informationen Rund um die Geburt in einfacher Sprache und Hilfe für die Anmeldung, damit sich auch diese Familien bei uns wohl fühlen können. Ich nominiere Claudia Rheinbay in der Kathegorie Hebamme des Jahres. (Julia Korn-Mrowinski Hebamme und Babylotsin).

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